Online Magazin

Reisekrankheiten: So schützen Sie sich

 Lesezeit: 7 Minuten

Bei der Planung des nächsten Urlaubs denken wir an entspannte Tage fernab des alltäglichen Trubels – ob beim Camping-Urlaub am Meer oder bei der Reise in fremde Kulturen. Was wir vor der Abreise dabei oft nicht im Blick haben? Reisekrankheiten, die am Zielort oder auf dem Weg dorthin lauern können.

 

Wir geben Ihnen hier einen Überblick über die wichtigsten Erkrankungen, damit Sie genau wissen, wie Sie diese am besten vermeiden oder im Notfall behandeln können.

1. Seekrankheit

Die See­krankheit ist auch als Reise­krankheit oder Reise­übelkeit bekannt und tritt nicht durch eine Infektion auf, sondern durch un­ge­wöhnliche Bewegungen während einer Fahrt – etwa im Bus, häufiger aber im Schiff.
Bei starken Bewegungen, etwa durch hohe Wellen oder starken Wind, kann hier das Gleich­gewichts­organ durch­ein­ander­geraten. Als typische Symptome der See­krank­heit treten dann meist die folgenden An­zeichen auf:
  • Müdigkeit
  • Kopf­schmerzen
  • Schwindel­gefühle
  • Übel­keit
  • Erbrechen
Mit Ingwer oder Medikamenten der Seekrankheit vorbeugen
  • Um der Seekrankheit vorzubeugen, ist es sinnvoll, kurz vor und während der Reise auf Alkohol und Nikotin zu verzichten. Daneben hat sich Ingwer als natürliches Mittel gegen Reiseübelkeit bewährt – zum Beispiel, indem frische Ingwer-Scheiben gekaut oder als Tee aufgegossen werden.
    Wenn Sie bei Reisen regelmäßig unter Seekrankheit leiden, können rezeptfreie Tabletten oder Kaugummis aus der Apotheke eine Alternative sein, um die Reise für Sie angenehmer zu gestalten.
Was hilft gegen Seekrankheit?
  • Bemerken Sie trotz vorbeugender Maßnahmen erste Symptome, dann helfen vor allem frische Luft und ein Blick in Fahrtrichtung zum Horizont. Setzen Sie sich bei Busfahrten am besten möglichst weit nach vorne. Bei Schifffahrten schwankt es in der Schiffsmitte am wenigsten.

2. Durchfall

Durch­fall ist eine der häufigsten Reise­krank­heiten, da er durch Schmier­infektionen, ver­un­reinigtes Wasser oder Lebens­mittel leicht über­tragen werden kann. Um gar nicht erst daran zu er­kranken, hilft es, die gängigen Ursachen für Durch­fall im Urlaub zu ver­meiden. So gelingt die Vor­beugung:
  • Hygiene einhalten und regel­mäßig Hände waschen
  • Blähende Lebens­mittel ver­meiden
  • Nur abgekochtes Leitungs­wasser oder ge­kauftes Wasser aus der Flasche trinken
  • Auf rohes Fleisch und Meeres­früchte ver­zichten
  • Kein Essen am Straßen­rand kaufen
Symptome und Behandlung bei Durchfall
  • Da wir im Urlaub oft Lebensmittel zu uns nehmen, die unser Magen von daheim nicht gewöhnt ist, kann es trotz guter Hygiene und Vorbeugung trotzdem zu Durchfall kommen. Typische Symptome sind dann:
    • Flüssiger Stuhl
    • Bauchschmerzen
    • Bauchkrämpfe
    • Blähungen
    Ein unkomplizierter Durchfall klingt meist nach ein paar Tagen von allein wieder ab. Was unterstützend hilft sind Schonkost, eine ausreichende Hydrierung und Medikamente wie Elektrolyt-Lösungen aus der Apotheke.
    Bei sehr starken oder langanhaltenden Beschwerden sollte sicherheitshalber eine ärztliche Praxis aufgesucht werden – das gilt auch, wenn (Klein-)Kinder im Urlaub unter Durchfall leiden, da bei Ihnen das Risiko einer gefährlichen Dehydrierung besonders hoch ist.

3. Lebensmittelvergiftung

Neben eher harm­losen Magen-Darm-Be­schwer­den kann verun­reinigtes Trink­wasser oder Essen im Aus­land auch zu ernst­zu­nehmen­den Reise­krank­heiten wie einer Lebens­mittel­ver­giftung führen.
Zur Vor­beugung sollten Sie dieselben Tipps wie beim Durch­fall beherzigen und außer­dem auf die Ein­haltung der Kühl­ketten von Lebens­mitteln und ihre Halt­barkeit achten. Im Fall der Fälle erkennen Sie eine Lebens­mittel­vergiftung an diesen Symp­tomen:
  • Übel­keit und Er­brechen
  • Bauch­schmerzen
  • Fieber und starkes Schwitzen
  • Schwindel bis hin zu Hallu­zinationen
Lebensmittelvergiftung – was tun?
  • Treten diese Symptome bei Ihnen auf, ist zur Behandlung einer Lebensmittelvergiftung Ruhe angesagt. Gönnen Sie sich viel Schlaf und erholen Sie sich.
    Außerdem sollten Sie für eine gute Hydrierung viel Tee und Wasser trinken und sich von leicht verdaulicher Kost ernähren. Halten die Symptome länger als drei Tage an, suchen Sie sich sicherheitshalber medizinische Hilfe.

4. Malaria

Malaria ist eine (sub-)tropische Infektion­skrank­heit, die vor allem in Afrika vor­kommt und durch mit den Erregern infizierte Mücken übertragen wird – diese sind vor allem nachts aktiv.
Malaria ist grundsätzlich heilbar, kann un­behandelt allerdings lebens­bedroh­lich sein. Da es keine Malaria-Impfung gibt, sind die folgenden vor­beugen­den Maß­nahmen zur Ver­meidung von Mücken­stichen in betroffenen Regionen deshalb besonders wichtig:
  • Regel­mäßig tropen­geeigneten Mücken­schutz auf­tragen
  • Unter Moskito­netzen schlafen
  • Helle Kleidung tragen, da diese Mücken weniger anzieht
  • Lange und weite Kleidung wählen
  • In manchen Fällen ist eine vor­beugende Malaria­prophylaxe mit Medi­kamenten möglich, sprechen Sie hierzu vor dem Reise­antritt mit ärztlichem Fach­personal

Wer zahlt die Malariaprophylaxe?

Die Malariaprophylaxe ist in der Regel keine Krankenkassen-Leistung. Sinnvoll ist daher ein zusätzlicher Versicherungsschutz, wie unser Tarif VorsorgePRIVAT. Dieser zahlt nicht nur bei Reiseimpfungen, sondern übernimmt auch die Kosten der Malariaprophylaxe.
Malaria erkennen und behandeln
  • Die Kran­kheit bricht meist nach einer Inku­bations­zeit von rund einer bis vier Wochen aus. Typische Malaria-Symptome sind Un­wohl­sein, Kopf- und Glieder­schmerzen, Fieber und Durch­fall.
    Suchen Sie bei fiebrigen Er­krank­ungen nach einer Reise in ein Malaria­gebiet immer eine ärztliche Praxis auf – behandelt wird Malaria mit Medi­kamenten. Gönnen Sie sich außerdem viel Ruhe und achten Sie auf eine gute Hydrierung.
    Mehr zur richtigen Prophy­laxe in Malaria-Gebieten können Sie in unserem Artikel „Urlaub im Malaria-Risikogebiet" nachlesen.
Moskito

5. Dengue-Fieber

Auch das Dengue-Fieber wird durch Mücken übertragen, anders als bei Malaria sind diese meist tagaktiv. Die Erreger kommen in vielen tropischen und sub­tropischen Regionen vor – etwa Mittel- und Süd­amerika, Süd- und Süd­ost­asien sowie Afrika.
Es gibt keine Dengue-Fieber-Impfung und auch keine Medi­kamente gegen die Viren selbst, deshalb ist auch hier die Vor­beugung in Form von regel­mäßigem Mücken­schutz, lang­ärmliger und heller Kleidung und der Ver­meidung stehender Gewässer besonders wichtig.

Typische Symptome von Dengue-Fieber:

  • Plötz­liches Fieber
  • Muskel-, Kopf-, Glieder- oder Gelenk­schmerzen
  • Fleckiger Haut­aus­schlag
In den meisten Fällen klingen die Symptome nach einigen Tagen von selbst wieder ab. Ruhen Sie sich viel aus, trinken Sie aus­reichend Tee und Wasser und suchen Sie bei starken Symptomen medi­zinisches Fach­personal auf.

6. Hepatitis A

Die Viren von Hepatitis A werden über verun­reinigtes Wasser oder Essen sowie über Schmier­infektionen übertragen und lösen teils schwer verlaufende Leber­ent­zündung­en aus.
Da sie vor allem in Ländern mit geringen Hygiene­standards wie Süd­ost­asien, Afrika und dem gesamten Mittel­meer­raum auf­tritt, zählt die Virus­infektion zu den Reise­krank­heiten. Typische Symptome von Hepatitis A sind:
  • Appetit­losigkeit und Ab­geschlagen­heit
  • Bauch­schmerzen und Übel­keit
  • Gelb­sucht
  • Gelenk­schmerzen und Fieber
Hepatitis A vorbeugen und behandeln
  • Wer eine Reise in Risikogebiete plant, beugt einer Ansteckung am besten mit der lange schützenden Hepatitis A-Impfung vor. Eine gute Handhygiene und der Verzicht auf rohe Meeresfrüchte, Essen von Straßenständen und nicht abgekochtes Leitungswasser schützen zusätzlich.
    Da es keine Medikamente gegen Hepatitis A gibt, besteht die Behandlung in der Regel aus Ruhe, guter Hydration, gesunder Ernährung und Medikamenten gegen einzelne Symptome. Die meisten Menschen erholen sich so vollständig von der Infektion.

7. Gelbfieber

Gelbfieber wird von Mücken übertragen und ist vor allem in Teilen Afrikas und Latein­amerikas verbreitet. Einige Tage nach dem Mücken­stich treten als typische Gelb­fieber-Symptome folgende An­zeichen auf:
  • Fieber
  • Kopf­schmerzen
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Gel­bfärbung der Haut und Augen
  • Bauch- und Rücken­schmerzen
  • Muskel­schwäche
Vorbeugung und Behandlungsmöglichkeiten von Gelbfieber
  • Gelbfieber kann schwere Infektionen verursachen, die mitunter tödlich enden. Da es bei einer Ansteckung keine spezifischen Behandlungsmöglichkeiten gibt, wird bei Reisen in Risikogebiete unbedingt eine Gelbfieberimpfung empfohlen – in einigen Ländern ist diese bei Einreise Pflicht.
    Gleichzeitig sollten Sie auf einen guten Mückenschutz durch tropengeeignete Sprays, das Tragen von langärmliger und heller Kleidung und das Schlafen unter einem Moskitonetz achten. Kommt es zu einer Infektion mit schweren Symptomen, erfolgt die Behandlung im Krankenhaus.
    Die UKV-Auslandskrankenversicherung sichert Sie für den Fall der Fälle ab und trägt neben den Behandlungs- und Medikamentenkosten bei Bedarf auch die Kosten für den Krankenrücktransport.

8. Erkältung

Während wir bei Reise­krank­heiten meistens zuerst an exotische Krank­heiten wie Malaria und Co. denken, ist die häufigste Reise­krankheit tat­sächlich eine Erkältung.
Klima­anlagen, Zugluft, zu viel Sonne und plötzliche Belastung bei Aktiv-Urlauben können unser Immun­system schwächen und den Viren so leichtes Spiel machen. Typische Erkältungs­symptome sind dann:
  • Husten
  • Schnupfen
  • Hals­schmerzen
  • Müdigkeit
  • Kopf- und leichte Glieder­schmerzen
Urlaubs-Erkältung schnell wieder loswerden
  • Oft reichen eine gute Hygiene, der Vermeiden von Kontakt mit erkälteten Personen und ein achtsamer Umgang mit dem eigenen Körper vor allem bei ungewohnten Temperaturen und Klimazonen schon aus, um nicht krank zu werden.
    Hat es Sie doch erwischt, dann gönnen Sie sich einige Tage Ruhe, nehmen Sie viel Flüssigkeit zu sich und behandeln Sie Symptome etwa mit Nasenspray oder Paracetamol. So werden Sie die lästige Erkältung schnell wieder los.

9. Sonnenstich

Den ganzen Tag am Strand in der Sonne liegen klingt für viele nach dem perfekten Urlaubstag – jedoch nur, solange die Sonne keinen Strich durch die Rechnung macht. Denn bei zu starker Sonneneinstrahlung auf den ungeschützten Kopf mit gleichzeitigem Flüssigkeitsverlust kann es schnell zu einem Sonnenstich kommen. Deshalb gilt zur Vorbeugung auf Reisen immer:
  • Schützen Sie Ihren Kopf mit Sonnenhut oder Kappe
  • Vermeiden Sie die Mittagssonne – das ist für Kinder besonders wichtig
  • Tragen Sie luftige und helle Kleidung aus natürlichen Fasern
  • Trinken Sie zwei bis drei Liter Wasser am Tag
  • Machen Sie immer wieder Pause im Schatten und verzichten Sie auf Sport in der Sonne
Sonnenstich – was tun?
  • Haben Sie doch zu viel Sonne abbekommen, dann sind Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen, Hautrötungen und Hitzewallungen bis hin zu Krämpfen und Muskelzuckungen typische Sonnenstich-Symptome. In diesem Fall gilt: Gehen Sie sofort aus der Sonne und ruhen Sie sich in einem kühlen, schattigen Bereich aus.
    Feuchte Tücher im Kopf und Nacken und viel Trinken helfen dabei, den Körper abzukühlen. Treten zusätzlich Fieber oder Bewusstseinsstörungen auf, kann das auf einen Hitzschlag hindeuten – begeben Sie sich in diesem Fall möglichst sofort in medizinische Hilfe.

Vorab informiert, unterwegs gut geschützt

Infor­mieren Sie sich vor einem Urlaub in der Apo­theke darüber, welche Medi­kamente Sie einpacken sollten, sind Sie für harm­lose Reise­krank­heiten meist schon gut gewappnet.
Bei Reisen in exotischere Gebiete können Sie sich mit aus­reichend Vor­lauf von Tropen­mediziner*innen zu nötigen Impfungen oder Pro­phylaxe-Medi­kamenten beraten lassen.
UKV-Kunden mit einer privaten Kranken­ver­sicherung können dafür zum Beispiel die Reise­beratung nutzen. Für alle Kunden mit einer UKV-Reise­versicherung gibts außer­dem die Angebote des Reise­partners, darunter die digitale Sprechstunde, mit der Arztbesuche digital und im Urlaub möglich sind.

Rundum abgesichert den Urlaub genießen!

Die Auslandsreise-Krankenversicherung sichert Sie bei Krankheiten und Unfällen im Ausland ab – ob für einen Urlaub oder mehrere Reisen im Jahr.
Übrigens: Gerade bei längeren Reisen sind Sie mit unserem Reise­ver­sicherungs­paket ideal ab­ge­sichert. Müssen Sie Ihre Reise wegen einer Reise­krank­heit doch früher beenden als ge­plant, dann sind über die Reise­rücktritts­versicherung auch Um­buchungs­gebühren und Kosten für nicht genutzte Reise­leistungen ab­ge­deckt.

Lesen Sie auch andere Artikel aus der Rubrik Reise

Sonnenbrand-Blasen im Abenteuerurlaub

Sommer, Sonne, Sonnenbrand

Sonnenbrand-Blasen im Abenteuerurlaub

Reisekrankheiten – So schützen Sie sich

Reisekrankheiten

So schützen Sie sich

Krank im Urlaub – Darauf sollten Sie achten

Krank im Urlaub

Darauf sollten Sie achten