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    Vorsorge statt Nachsorge

    Alles, was Sie zum allgemeinen Gesundheitscheck wissen müssen

Mit steigendem Alter nehmen gesundheitliche Beschwerden zu. Wer merkt, dass die Sehkraft nachlässt, geht zum Augen­arzt oder Optiker. Schmerzt der Rücken, helfen Massagen oder der Hausarzt schaut einmal nach, wo es im wahrsten Sinne des Wortes klemmt. Doch es gibt auch Probleme und Erkrankungen, die sich nicht immer direkt bemerkbar machen – auch, wenn sie dem Körper bereits schaden. Bei einem Gesund­heits­check können solche versteckten Gesund­heits­risiken frühzeitig erkannt werden. Erfahren Sie hier, wie Sie mit den passenden Check-ups bis ins hohe Alter gesund­heitlich vor­sorgen können.

Gesundheitscheck: Ab wann und wie oft ist er notwendig?

Jede gesetzlich versicherte Person ab dem 18. Lebensjahr hat Anspruch auf einen Gesund­heits­check. Zwischen dem 18. und 34. Lebensjahr kann er ein Mal durchgeführt werden. Ab 35 Jahren können Sie sogar alle drei Jahre zum Check-up gehen. Der Ablauf und die Inhalte der Unter­suchung sind dabei für alle Geschlechter gleich. Zusätzlich gibt es für Männer ab 65 Jahren neben dem klassischen Gesund­heits­check eine einmalige Ultra­schall­unter­suchung zur Früh­erkennung eines Bauch­aorten­aneurysmas.

Ablauf eines Gesundheitschecks

Sie können den Gesundheitscheck bei Ihrem Hausarzt oder einem Internisten durchführen lassen. Vereinbaren Sie einfach einen Termin. So läuft der allgemeine Gesundheitscheck in der Regel ab:

Schritt 1: Abgabe von Blut- und Urinproben

Einige Tage vor dem Gesundheitscheck wird Ihnen in der Regel eine Blutprobe entnommen. Zusätzlich geben Sie eine Urinprobe ab. Diese beiden Proben gehören beim Gesundheitscheck ab 35 Jahren standardmäßig dazu. Bei jüngeren Menschen werden Urin- und Blutprobe nur dann in Betracht gezogen, wenn der Arzt ein individuelles Gesundheitsrisiko feststellt. Über die Auswertung der Proben können unter anderem Hinweise auf mögliche Stoffwechselstörungen, Nierenerkrankungen oder ein erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall festgestellt werden.
Da die Proben einige Tage vor dem Gespräch mit Ihrem Arzt genommen werden, liegen die Ergebnisse im besten Fall zur eigentlichen Untersuchung und Ihrem Abschlussgespräch vor. So kann sich der Arzt einen umfassenden Überblick verschaffen.

Schritt 2: Anamnese: Bestandsaufnahme mit Ihrem Arzt

Bevor die eigentliche Untersuchung beginnt, führt der Arzt eine Anamnese durch. Das bedeutet, dass er Sie nach Ihrem aktuellen Befinden und gesundheitlichen Problemen befragt. Zudem geben Sie Auskunft über eventuelle Vorerkrankungen oder zurückliegende Operationen.
Zu den Fragen, die der Arzt stellt, gehören die folgenden:
  • Rauchen Sie?
  • Wie viel Alkohol trinken Sie pro Woche?
  • Nehmen Sie regelmäßig Medikamente ein?
  • Wie ernähren Sie sich?
  • Treiben Sie regelmäßig Sport?
Geben Sie beispielsweise an, vegan zu leben, kann dies bei der Bewertung der Blutwerte berücksichtigt werden. Zudem kann der Arzt gezielt Fragen zur Vermeidung von Nährstoffmangel stellen und gegebenenfalls Tipps zu einer vollwertigen, veganen Ernährung geben.
Wichtig ist außerdem die Frage nach Vorerkrankungen in der Familie. Besonders relevant sind Krankheiten, die erblich bedingt sein können. Zum Beispiel:
Das Vorgespräch wird auch gern genutzt, um den Impfstatus zu überprüfen. Bringen Sie also unbedingt Ihren Impfpass mit, so dass Ihr Arzt Sie auf notwendige Auffrischungsimpfungen hinweisen kann.
 

Tipp

Bereiten Sie sich auf den Gesundheitscheck bei Ihrem Arzt vor, indem Sie sich noch mal über Vorerkrankungen in Ihrer Familie erkundigen, Gesundheitsunterlagen und den Impfpass zusammensuchen und sich Notizen zu Ihrer eigenen Krankengeschichte machen. So haben Sie für Ihren Termin alle wichtigen Informationen zur Hand.

Schritt 3: Körperliche Check-Up-Untersuchungen

Nach dem Anamnese-Gespräch findet die körperliche Untersuchung statt. Dabei wird der Ganzkörperstatus erfasst: Durch Abtasten kann der Arzt beispielsweise feststellen, ob eines der Organe vergrößert ist. Und ein Blick auf die Wirbelsäule kann verraten, ob Sie zu viel Zeit im Bürostuhl verbringen. Zudem werden Herz und Lunge abgehorcht, auch Blutdruck und Puls werden gemessen.

Praktisch

Der Gesundheitscheck kann mit einem Hautkrebs-Screening kombiniert werden. Die Kosten für eine solche Untersuchung übernehmen gesetzliche Krankenkassen ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre. Soll das Screening öfter durchgeführt werden, lohnt sich eine Vorsorge-Zusatzversicherung – zum Beispiel über den Tarif VorsorgePRIVAT der UKV.

Schritt 4: Das Abschlussgespräch

In einem abschließenden Gespräch fasst der Arzt die Ergebnisse aller Check-Up-Untersuchungen des großen Gesundheitschecks zusammen und berät Sie zum weiteren Vorgehen. Falls Auffälligkeiten festgestellt wurden, können Ihnen zum Beispiel weitere, ergänzende Untersuchungen empfohlen werden. Möglicherweise gibt Ihnen der Arzt auch Ratschläge zu Ihrer Ernährung, ermuntert Sie zu mehr Sport oder gibt spezielle Präventionsempfehlungen (zum Beispiel Kurse zu Bewegung, Ernährung oder Stressbewältigung).

Allgemeine Gesundheitschecks im Überblick

Gesundheits-Check-up unter 35 Jahren (einmalig)
  • Was wird beim Gesundheits-Check für Menschen unter 35 Jahren gemacht?
    • Anamnese
    • Körperliche Untersuchung
    • Nur bei bestehendem Risikoprofil: Laboruntersuchungen aus Blut (Lipidprofil, Blutzuckeranalyse) und/oder Urin
    • Abschlussgespräch
Gesundheits-Check-up ab 35 Jahren (alle 3 Jahre)
  • Was wird beim Gesundheits-Check für Menschen über 35 Jahren gemacht?
    • Anamnese
    • Körperliche Untersuchung
    • Laboruntersuchung aus dem Blut: Lipidprofil, Blutzuckeranalyse
    • Laboruntersuchung aus dem Urin: Eiweiß, Glukose, rote und weiße Blutkörperchen, Nitrit
    • Abschlussgespräch
Männer-Check-Up ab 65 Jahren
  • Seit 2018 können Männer ab 65 Jahren einmalig eine Ultraschalluntersuchung zur Früherkennung eines Bauchaortenaneurysmas (Erweiterung der Bauchschlagader) in Anspruch nehmen. Dieses Angebot gilt nicht für Frauen.

Was kostet ein kompletter Gesundheits-Check-Up beim Arzt?

Die Kosten für den kompletten Gesundheitscheck beim Arzt werden zwischen dem 18. und dem 34. Lebensjahr einmalig sowie ab dem 35. Lebensjahr alle drei Jahre von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Wer sich öfter durchchecken lassen möchte, sollte eine Zusatzversicherung abschließen. Diese hat noch einen weiteren Vorteil: Über private Zusatzversicherungen, zum Beispiel VorsorgePRIVAT der UKV, werden auch die Kosten für ergänzende Vorsorgeuntersuchungen getragen, die gesetzliche Krankenkassen in der Regel nicht übernehmen.

Alles für die Gesundheit – weitere Vorsorgeangebote

Neben dem allgemeinen Gesundheitscheck gibt es weitere Vorsorgeangebote, für die die gesetzlichen Krankenkassen unter bestimmten Voraussetzungen (zum Beispiel ein bestimmtes Mindestalter) die Kosten übernehmen.
Vorsorgeuntersuchungen zur Früherkennung verschiedener Krebserkrankungen
    • Frauen ab 20: Untersuchung (jährlich) auf Gebärmutterhalskrebs
    • Frauen ab 30: Brustuntersuchung (jährlich) zur Früherkennung von Brustkrebs
    • Frauen ab 50 bis zum Ende des 70. Lebensjahres: Mammographie-Screening (alle zwei Jahre)
    • Männer ab 45: Prostatauntersuchung, Genitaluntersuchung (jährlich) und Tastuntersuchung der Lymphknoten
    • Männer ab 50: Zwei Darmspiegelungen im Abstand von zehn Jahren, Test auf verborgenes Blut alle zwei Jahre
    • Frauen und Männer ab 35: Hautkrebs-Screening alle zwei Jahre
    • Frauen und Männer ab 50: Dickdarm- und Rektumuntersuchung (jährlich), Test auf verborgenes Blut (jährlich bis zum Alter von 54 Jahren)
    • Frauen ab 55: Zwei Darmspiegelungen im Abstand von zehn Jahren, Test auf verborgenes Blut alle zwei Jahre
Zahnvorsorge-Untersuchungen
    • Kinder bis 6: Drei Vorsorgeuntersuchungen im Kleinkindalter, drei weitere bis zum 6. Lebensjahr
    • Kinder von 6 bis 18: Untersuchung auf Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten (einmal pro Kalenderhalbjahr)
    • Erwachsene ab 18: Zahnvorsorge-Untersuchungen (einmal pro Kalenderhalbjahr)
Schutzimpfungen
  • Grundsätzlich gilt: Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt die Kosten für alle Regel- und Auffrischimpfungen. Personen, die einer bestimmten Risikogruppe angehören, können über die gesetzliche Krankenkasse zusätzlich empfohlene Impfungen erhalten. Zu diesen sogenannten Indikationsimpfungen gehören beispielsweise Influenza-Impfungen für ältere oder vorbelastete Menschen sowie die Impfung gegen die Frühsommermeningo-Enzephalitis (FSME) in bestimmten europäischen Regionen. Wer nicht zur Risikogruppe gehört und trotzdem eine dieser Impfungen erhalten will, muss die Kosten selber tragen oder über eine Zusatz-Vorsorge-Versicherung verfügen.
Check-Up für Frauen: Schwangerschafts-Vorsorgeuntersuchungen
    • Rundumversorgung während der Schwangerschaft: Vorsorgeuntersuchungen, Zuckertest (oraler Glukosetoleranztest) zur Früherkennung von Schwangerschaftsdiabetes, Ultraschalluntersuchungen
    • Frauen bis 25: Chlamydien-Screening als zusätzliche Schwangerschafts-Vorsorgeuntersuchung
Kinder- und Jugenduntersuchungen
  • Die erste Vorsorgeuntersuchung steht für Babys bereits kurz nach der Geburt an. In den nächsten sechs Lebensjahren gibt es insgesamt zehn solcher Untersuchungen, um die geistige und körperliche Entwicklung des Kindes zu begleiten. Zwischen dem 13. und 14. Lebensjahr haben Jugendliche zusätzlich einen Anspruch auf die sogenannten J-Untersuchungen – also die Jugenduntersuchungen J1 und J2.

Welche Kosten werden von der gesetzlichen Krankenkasse nicht übernommen?

Es gibt einige spezielle Vorsorgeuntersuchungen, deren Kosten nicht von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen werden. Trotzdem kann es wichtig sein, diese durchführen zu lassen – und zwar bei einem qualifizierten (Fach-)Arzt. Besonders dann, wenn Erkrankungen im Alter vorgebeugt werden soll. Gut zu wissen: Besteht bereits der Verdacht auf eine Erkrankung, handelt es sich nicht mehr um eine Vorsorgeuntersuchung, sondern um Diagnostik – und die Kosten dafür trägt auch die gesetzliche Krankenkasse.
Grüner-Star-Test : Empfohlen ab 40 Jahren
  • Es ist empfehlenswert, ab dem 40. Lebensjahr einmal pro Jahr den Augeninnendruck untersuchen zu lassen, um Erkrankungen wie Grüner Star (Glaukom) rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Knochendichtemessung: Empfohlen ab 50 Jahren
  • Mit einem Vitamin-D-Test oder einer Knochendichtemessung kann Osteoporose rechtzeitig erkannt werden. Empfehlenswert ist es, den Test ab einem Alter von 50 Jahren alle fünf Jahre durchführen zu lassen.
HPV-Test
  • Humane Papillomaviren (HPV) können Gebärmutterhalskrebs auslösen. Frauen ab 35 Jahren können deswegen alle drei Jahre einen HPV-Test in Verbindung mit der gynäkologischen Krebsfrüherkennung (PAP-Abstrich) durchführen lassen. In diesen Fällen zahlt auch die gesetzliche Krankenkasse. Auch bei einem auffälligen PAP-Abstrich oder wenn Gebärmutterhalskrebs oder Krebsvorstufen behandelt werden, wird der HPV-Test in der Regel von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Darüber hinaus müssen die Kosten jedoch privat getragen werden.
Tumormarker-Test: Empfohlen ab 60 Jahren
  • Eierstockkrebs, Dickdarmkrebs und Leberkrebs haben eines gemeinsam: Sie sind über sogenannte Tumormarker im Blut nachweisbar. Insbesondere Menschen ab dem 60. Lebensjahr wird deshalb empfohlen, diese Blutuntersuchung durchführen zu lassen.
Hörtest
  • Lässt das Hörvermögen im Alter nach, kann ein Hörtest über den Grad der Schwerhörigkeit aufklären. Zugleich ist ein solcher Test Voraussetzung, um ein Hörgerät zu erhalten.
Wenn Sie noch mehr Möglichkeiten der medizinischen Vorsorge nutzen möchten, ohne sich Gedanken über die Kosten zu machen, lohnt sich die Zusatzversicherung VorsorgePRIVAT der UKV. So können Sie nicht nur eine große Bandbreite an Vorsorgeuntersuchungen und Gesundheitschecks in Anspruch nehmen, sondern bekommen auch die Kosten für Inland- und Reiseschutzimpfungen erstattet. Und es steckt noch mehr im Paket des VorsorgePRIVAT-Tarifs: Auch bei der Finanzierung von Brillen, Kontaktlinsen und Hörgeräten hält Ihnen die Versicherung den Rücken frei. Klingt gut? Dann lassen Sie sich unverbindlich Ihren monatlichen Tarif berechnen.