Was ist ein Bänderriss und wie bekommt man ihn?
Die Gelenke im Körper werden durch Bänder zusammengehalten, die überdehnt werden oder sogar reißen können. Dazu kommt es, wenn ein Gelenk stark oder gewaltsam verdreht wird. Zu einem Bänderriss (medizinisch: Bandruptur) im Sprunggelenk kommt es in den meisten Fällen am Außen- bzw. Seitenband. Das Umknicken des Fußes nach innen ist der häufigste Auslöser.
Wie macht sich ein Bänderriss bemerkbar?
Ein Bänderriss verursacht starke Schmerzen. Das Gelenk schwillt an und es kann sich ein Bluterguss bilden. Es ist aber bei einem Bänderriss weiter möglich – wenn auch unter Schmerzen – mit dem Fuß aufzutreten.
Was tun bei Verdacht auf Bänderriss?
Achtung: Als Laie kann man eine Bänderzerrung nicht von einem Bänderriss unterscheiden. Auch die Intensität der Schmerzen sagt nicht unbedingt etwas über die Schwere der Verletzung aus. Daher befolgen Sie am besten in jedem Fall diese Erste-Hilfe-Maßnahmen:
Das betroffene Bein möglichst nicht belasten.
Bandagieren, kühlen und hochlegen, um die Schwellung möglichst gering zu halten.
Einen Arzt aufsuchen.
Wie stellt der Arzt einen Bänderriss fest?
Ob ein Bänderriss vorliegt, kann der Arzt durch einen einfachen Test mit hoher Sicherheit herausfinden. Ist ein Band an der Seite gerissen, lässt sich der Fuß übermäßig nach vorne verschieben. Vor der Untersuchung muss das Gelenk geröntgt werden, um Verletzungen am Knochen auszuschließen. Liegt die Verletzung mehr als 48 Stunden zurück, ist die Untersuchung wegen der Schwellung und bereits einsetzender Reparaturprozesse weniger aussagekräftig. Dann kann ein Ultraschall ergänzende Hinweise liefern.
Wie wird ein Bänderriss behandelt?
Ein Bänderriss muss im Normalfall nicht operiert werden, sondern wird mit einer sogenannten Orthese versorgt. Diese Schiene ermöglicht es, den Fuß beim Laufen abzurollen und muss mindestens fünf Wochen lang Tag und Nacht getragen werden. Bei Schmerzen können Schmerzmittel eingenommen werden. Für die Zeit, in der der Fuß noch nicht richtig belastet werden kann, verordnet der Arzt Heparinspritzen zur Vorbeugung einer Thrombose.
Was passiert, wenn ein Bänderriss nicht behandelt wird?
Wird ein Bänderriss früh erkannt und behandelt, sind die Chancen auf eine vollständige Heilung sehr gut. Ohne Behandlung kann das Band nicht oder schlecht zusammenheilen, dauerhafte Probleme mit dem Sprunggelenk sind dann eine häufige unangenehme Folge.
Wie kann man einem Bänderriss im Sprunggelenk vorbeugen?
Ist die Wadenmuskulatur stark und die Schienbeinmuskulatur vergleichsweise schwach, entsteht ein Ungleichgewicht, das ein Umknicken und Außenbandrisse begünstigt. Darauf sollte man beim Sport achten. Auch Dehnen ist wichtig.