Weit entfernt von Science Fiction
Wird die Maschine den Menschen also bald ersetzen – und womöglich Jobs vernichten? Gabriele Blume hält derlei Bedenken vor allem in der Pflege für abwegig. Schließlich seien die Roboter lediglich Assistenzsysteme – und damit eine Erleichterung für das ohnehin oft überlastete Personal. Ein wichtiger Faktor also, um den Job endlich attraktiver zu machen und potentielle Bewerber zu locken. „Wir sind froh um jede Stelle, die wir besetzen können“, berichtet die 51-Jährige. Ähnlich sieht es auch Birgit Graf vom Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA). Die Ingenieurin war an der Entwicklung mehrerer Pflegeroboter beteiligt – darunter auch der Care-O-bot 3. Sie stellt klar: „Mit dem, was wir aus Science-Fiction-Filmen kennen, haben diese Roboter nichts zu tun – davon sind wir auch noch ganz weit entfernt.“
In der aktuellen Roboter-Forschung gehe es vor allem darum, lästige Routinetätigkeiten auszulagern, berichtet Graf. Kistenschleppen zum Beispiel. Darum haben die Wissenschaftler Casero entwickelt – ein fahrerloses Transportfahrzeug, das schwere Gegenstände wie Wäsche, Müll oder Getränkekisten von A nach B transportiert und den Verbrauch dokumentiert. „Es ist irrsinnig, wenn sich Mitarbeiter den Rücken durchs Schleppen kaputt machen, wenn es dafür intelligente Lösungen gibt“, findet Pflege-Expertin Blume. Ginge es nach der 51-Jährigen, so wäre Casero in Altenheimen und Krankenhäusern längst Standard. Bis dem wirklich so ist, könne es aber noch zehn bis 15 Jahre dauern, schätzt Blume. Grund seien nicht etwa Vorbehalte gegenüber der modernen Technik. „Das ist spätestens seit der Einführung des Smart Phone kein echtes Problem mehr“, so Blume. Es fehle schlichtweg die finanzierbare Serienproduktion.