Unterstützung für pflegende Angehörige im Sinne der Beziehung
Pflegen die Partner oder Partnerinnen bzw. die Angehörigen selbst, ist das Einholen von Unterstützung von ganz grundsätzlicher Bedeutung. „Das Tragische an der Demenz ist ja, dass man anfangs noch zuversichtlich der Krankheit begegnen kann – dass sich der geistige Zustand des Betroffenen aber zusehends und oft recht schnell verschlechtert und die Orientierung nach und nach verloren geht“, meint Klaus Schmalzl, Fachreferent bei der Beratungsstelle für Ehe-, Familien- und Lebensfragen in Würzburg. Zu ihm kommen Paare in Krisensituationen, aber auch Menschen, die erschöpft, verzweifelt und hilflos sind, weil der Partner oder die Partnerin unter Demenz leidet.
„Eine Demenz ist ein gravierender Einschnitt, sie stellt das bisherige Leben des Paares auf den Kopf“, so Schmalzl. Der Umgang damit sei von Paar zu Paar unterschiedlich: „Manche sind eingebettet in ein gutes Netz aus Freunden, Vereinen und der Familie, das kann man gerade im ländlichen Raum noch oft beobachten.“ Ganz wichtig, so Schmalzl, seien in diesem Zusammenhang Selbsthilfegruppen, in denen der Austausch mit Gleichbetroffenen möglich ist. In diesen geschützten Räumen könnten sich betroffene Partner von Demenzkranken über ihre ambivalenten Empfindungen und Gefühle dem kranken Partner gegenüber austauschen. „Die ganze Palette von Empfindungen ist im Verhältnis zum dementen Partner vertreten: Von der bleibenden Liebe und Mitgefühl über Frust und Ungeduld bis hin zum stillen, meist nicht offen ausgesprochenen Vorwurf an den Kranken, dass man sich den gemeinsamen Lebensabend nun wirklich anders vorgestellt habe.“