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„Unser NETZ e.V.“ – Verein zur Koordination sozialer Aufgaben in Lenningen und Owen

Gewinner des Deutschen Pflegepreises 2019 – Kategorie „Innovation“

Lesezeit: 4 Minuten Was mit dem Engagement einiger weniger Bürger begann, ist ein mustergültiges Quartiersprojekt geworden. Der Verein Unser NETZ e.V. übernimmt zahlreiche soziale Aufgaben, teils kostenlos und ehrenamtlich. Dafür erhielt das Netzwerk im März 2019 den Pflegeinnovationspreis. „Was brauchen wir in unserem Ort, damit wir hier auch im Alter noch gut leben können?“ – diese Frage stellten sich eine Handvoll Bürger der Gemeinde Lenningen am Rande der schwäbischen Alb, als sie den Verein Unser NETZ e.V. gründeten. Sie diskutierten die Frage mit Vertretern der Kommune und der Kirchengemeinden. Eine Arbeitsgruppe entstand. Die Bestandsaufnahme war dürftig. Die einzige Unterstützung für alte und pflegebedürftige Menschen in der Gemeinde war damals der ambulante Pflegedienst. 16 Jahre später ist das Angebot des Vereins stark gewachsen und die Hilfsangebote greifen mit der Zeit immer mehr ineinander, von der Senioren- über die Familienhilfe bis hin zu Inklusionsprojekten. Dafür erhielt die Initiative nun den Deutschen Pflegepreis in der Kategorie „Innovation“. In der Begründung der Jury heißt es: Dem Verein „ist es gelungen, ein nahes, engagiertes und tragfähiges Netz zu knüpfen, das eine vorbildliche soziale Infrastruktur bietet. Dies gelingt gemeinsam mit fast 100 Ehrenamtlichen, in Kooperation mit örtlichen Vereinen und Institutionen aus beiden Gemeinden. Sie verbindet der Leitgedanke des Projekts: die gegenseitige Unterstützung von Menschen.“

Ihr Wegweiser durch den Artikel:

Zu Hause alt werden Hilfe für Betroffene, Entlastung für Angehörige Vernetzung über Gemeinde- und Generationsgrenzen hinaus Vernetzen und Angebote schaffen Quartiersarbeit als Zukunftsmodell

Zu Hause alt werden

Der Verein aus Lenningen ist ein Projekt, das als Vorbild für viele ländliche Gegenden gelten kann. Dort versorgt zumeist der ambulante Pflegedienst die Pflegebedürftigen, bei dem Verspätungen und hoher Zeitdruck der Mitarbeiter an der Tagesordnung sind. Selbst für ein aufmunterndes Gespräch fehlt häufig die Zeit. Ein Zustand, den die Lenninger Arbeitsgruppe nicht länger hinnehmen wollte. Sie holten sich Anregungen in anderen Städten und Gemeinden. Betreutes Wohnen zu Hause hieß das erste Projekt der Gruppe. Damit sollte alten und pflegebedürftigen Menschen ermöglicht werden, so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden bleiben zu können. Insbesondere die persönliche Zuwendung sollte über die Möglichkeiten eines ambulanten Pflegedienstes hinaus gehen. „Oft sind es die kleinen Handreichungen im Alltag, die fehlen“, erklärt Gabriele Riecker, Gründungsmitglied und inzwischen hauptamtliche Leiterin der Geschäftsstelle des Vereins. Gerade Menschen, die keine Angehörigen vor Ort hätten, brauchten häufig Fahr- und Begleitdienste, kleine Aufmunterungen und Aktivierungen, sodass jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten schöne Dinge gemeinsam mit anderen unternehmen könne.

Hilfe für Betroffene, Entlastung für Angehörige

Aus dem Anfangsprojekt entwickelten sich weitere Angebote. Die BUS-Gruppe zum Beispiel – Bewegung, Unterhaltung, Spaß. Die Senioren treffen sich einmal in der Woche, um gemeinsam Koordinationstraining und Kräftigungsübungen zu machen. Danach gehen sie eine halbe Stunde spazieren, um Zeit für Unterhaltung und Austausch zu haben. „Der Spaß kommt dabei von ganz allein“, erzählt Vereinsleiterin Riecker.

Handwerklich geschickte Männer im Ruhestand engagieren sich in der Gruppe Rat & Tat. Sie leisten praktische Hilfe bei allem, wofür kein Handwerker zum Kunden fahren würde. Sie reparieren tropfende Wasserhähne, steigen auf die Leiter und wechseln eine Glühbirne oder hängen ein Bild auf. Kleine Dinge, die alte Menschen oftmals nicht mehr allein bewerkstelligen können.
Ein Bürgerbus fährt alte Menschen zum Einkaufen. Besuchsdienste nehmen sich für Pflegebedürftige Zeit, haben ein offenes Ohr oder lesen vor. Dadurch haben pflegende Angehörige ein paar Stunden Zeit, um Besorgungen zu machen, eigene Termine wahrzunehmen oder einfach mal etwas Abstand von der Pflegesituation zu Hause zu bekommen. Für die pflegenden Angehörigen selbst gibt es einmal im Monat eine Gruppe unter der Leitung einer Ergotherapeutin. Es gehe bei den Treffen allerdings um mehr als praktische Tipps für den Pflegealltag, wie Gabriele Riecker betont:

Vernetzung über Gemeinde- und Generationsgrenzen hinaus

Im Jahr 2011 erweiterten sich die Vereinsaktivitäten um die Stadt Owen. Die Bürgermeisterin der Stadt, Verena Grötzinger, ist heute Vorstandsvorsitzende des Vereins. Die Angebote richten sich inzwischen nicht mehr nur an ältere oder pflegebedürftige Menschen. Sie vernetzen Jung und Alt miteinander, zum Beispiel in Projekten mit ortsansässigen Schulen. Dabei werden Senioren zu Unterstützern in Projektgruppen und Arbeitsgemeinschaften oder helfen beim Aufbau einer Fahrradwerkstatt. Die Schülerfirma, ein Projekt der Lenningener Werkrealschule, erhält im Gegenzug Aufträge für Winterdienst oder Gartenarbeit von den Senioren. Durch so viel ehrenamtliches Engagement in der Gemeinde fühlen sich die Menschen miteinander verbunden, sowohl innerhalb Lenningens als auch mit der Nachbarstadt Owen. Gabriele Riecker beschreibt die positiven Entwicklungen des Gemeinschaftslebens:

O-Ton: "Das soziale Zusammenleben ist gewachsen." (Gabriele Riecker)


Vernetzen und Angebote schaffen

Pflegeinnovationspreis 2019

Der Deutsche Pflegepreis wird in der Kategorie „Innovation“ von der Union Krankenversicherung mit 10.000€ dotiert. Ausgezeichnet werden Projekte und Initiativen, die innovative Konzepte für Selbstbestimmung im Pflegefall sowie den Erhalt der Lebensqualität und die Entlastung der pflegenden Angehörigen entwickeln. Verliehen wird der Pflegeinnovationspreis von einer achtköpfigen Jury aus Medizinern, Politikern und Funktionären aus der Wirtschaft. „Der Pflegeinnovationspreis bedeutet für uns eine enorme Wertschätzung dessen, was wir hier vor Ort tun“, betont Gabriele Riecker, „außerdem können wir mit dem Preisgeld die kostenlose Beratung in der Anlauf- und Beratungsstelle weiter aufrechterhalten.“ Durch den Preis fühlten sich die ehrenamtlichen Akteure auf einer anderen Ebene wahrgenommen und anerkannt.
v. l. n. r.: Dr. Joachim Schmalzl, Gabriele Riecker, Verena Grötzinger

Quartiersarbeit als Zukunftsmodell

O-Ton: "Es kann nur funktionieren, wenn wir uns auch ein Stück weit umeinander kümmern." (Gabriele Riecker)


In vielen ländlichen Gemeinden in Deutschland fehlt es an Initiativen wie Unser NETZ. Um den sogenannten Quartiersgedanken zu leben, braucht es viele engagierte Menschen und koordinierende Stellen. Dann kann ein generationenübergreifendes Miteinander entstehen, bei dem gegenseitige Unterstützung in einer Region, einem Quartier, gelingen kann. Am Ende, so die Idee, profitieren alle von den Angeboten. Alte Menschen, die Hilfe in Anspruch nehmen, und junge Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren. Auch sie werden einmal alt, so kommt jeder irgendwann in den Genuss eines starken Netzwerkes. Füreinander da zu sein, das ist für Gabriele Riecker der Kern der Sache – und sie hofft, dass die Menschen in Zukunft wieder näher zusammenrücken.

Unsere Lesetipps:

Pflegepreis-Gewinner 2017

So lange wie möglich in den eigenen vier Wänden leben – das wünschen sich ältere Menschen häufig. Genau das ermöglicht das Quartiersprojekt Galgenhalde der Stiftung Liebenau in Ravensburg. Das Erfolgsrezept ist eine enge Kooperation zwischen der Stadt, der örtlichen Wohnungsbaugenossenschaft und der Liebenauer Altenhilfe.
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Albtraum Pflegeheim?

Der Einblick in deutsche Pflegeheime sorgt seit Jahren immer wieder für einen Aufschrei. Wir werfen einen Blick auf den Status Quo und lassen einen Pfleger, einen Träger und eine Berufsverband zu Wort kommen - unter anderem zum Pflege-TÜV als Bewertungssystem.
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Zu Hause pflegen

Die meisten Menschen möchten ihre Selbstständigkeit nicht komplett aufgegeben und daher im vertrauten Umfeld gepflegt werden. Mit einer guten Planung und den richtigen Partnern kann so der Umzug ins Pflegeheim vermieden oder hinausgezögert werden. Eine barrierefreie Wohnung ist dabei genauso wichtig wie die richtigen Hilfsmittel.
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