Glaube an die Wirkung wichtiger als der eigentliche Wirkstoff?
Dass sich mit dieser Methode Erfolge erzielen lassen, weiß auch Natalie Grams. Die 39-Jährige war selbst jahrelang Homöopathin, hat viel positives Feedback von Patienten erhalten – und der Homöopathie doch den Rücken gekehrt. „Die Medikamente, die wir in der Homöopathie verwenden, sind Scheinmedikamente – weil der Wirkstoff verdünnt wird und nicht mehr vorhanden ist.“ Positive Effekte seien am Ende vor allem einem geschuldet: dem Glauben daran. Dem Placebo-Effekt. Und der Tatsache, „dass während der Behandlung schlichtweg Zeit vergeht, in der der Körper sich selbst heilt“, so Grams. Auch der ganzheitliche Ansatz wirke sich positiv aus. „Die Zeit und Zuwendung, die ein Homöopath seinem Patienten schenkt, kann ähnliche Effekte wie eine Psychotherapie haben.“ Erkenntnisse, die auch für die 39-Jährige keine einfachen waren. „Eigentlich wollte ich ein Buch schreiben, das die Wirksamkeit der Homöopathie belegt – und musste während meiner Recherchen das Gegenteil erkennen.“ Wissenschaftliche Belege für die Wirksamkeit homöopathischer Mittel gäbe es nicht – „viele vermeintliche Beweise, auf die sich Homöopathen berufen, beziehen sich vor allem auf’s Hören-Sagen“, sagt Grams.